5 Einsteigertipps für eine authentische und klare Webseite

Datum

5 Einsteigertipps für Deine Webtexte

„Ich habe für meine Webseite ein Jahr gebraucht.“ Diesen Satz höre ich oft von Menschen, die sich in Teil- oder Vollzeit selbstständig gemacht haben. Dann denke ich an meine eigenen Anfänge zurück und erinnere mich ebenfalls an viele Berg- und Talfahrten. Mein heutiges Ich hätte dem Ich von damals mehr Mut gewünscht, es nicht gleich perfekt machen zu wollen.

Deshalb kommt hier eine Checkliste, mit der Du starten kannst, ohne jeden Schritt zu hinterfragen zu müssen. Die Punkte sind eine Essenz meiner Erfahrungen aus den vergangenen sieben Jahren, und sie fließen bis heute in meine Textarbeit ein. Mein wichtigster Grundsatz: Klarheit gewinnt.

1. Weniger ist mehr – Wähle eine einfache Struktur

Überraschend oft sehe ich noch Webseiten, bei denen mir die Orientierung schwer fällt. Die Menüleiste ist überladen. Oder ich klicke einen Menüpunkt an, und es gibt noch viele, viele Unterseiten. Ganz ehrlich? Egal, wie gut das Produkt oder die Dienstleistung sein mag, ich habe dann schon keine Lust mehr, mir den Webauftritt anzusehen.

Entscheide Dich lieber für wenige Menüpunkte auf Deiner Webseite. 5 bis 7 Menüpunkte sind ausreichend. Solltest Dir das nicht ausreichen, kannst Du Pflichtseiten wie „Impressum“ oder „Datenschutz“ auch in den Footer, also den unteren Bereich Deiner Webseite, verlagern.

Wähle für die Menüpunkte möglichst bekannte und kurze Begriffe. Ich habe mich zum Beispiel auf meiner Webseite im Hauptmenü für den Begriff „Coaching“ statt „Systemisches Coaching“ entschieden. Denn „systemisch“ ist Fachsprache und schließt Nichteingeweihte von vornherein aus.

Wenn Du Dein Angebot lieber allgemeiner formulieren möchtest, wähle Begriffe, die möglichst einladend sind. Also anstatt „Leistungen“ lieber „Zusammenarbeit“ oder „Mit mir arbeiten“ oder schlicht und einfach „Mein Angebot“. Du kannst auch Deine Zielgruppe adressieren, wie zum Beispiel „Für Eltern“ oder „Für Wissenschaftler“.

2. Authentizität überzeugt – Schreibe natürlich

Wenn wir etwas aufschreiben, was andere lesen sollen, neigen wir dazu, es besonders gut machen zu wollen. Oft kommen dann Sätze dabei raus, die formell oder floskelhaft klingen.  Oder sie sind viel zu lang und umständlich. Klar und authentisch sieht anders aus.

Also einmal schütteln und locker machen bitte! Deine Webseite soll nach Dir klingen. Eine gute Übung ist das „Gespräch über den Gartenzaun“. Stell Dir vor, Du erzählst Deinem Nachbarn oder einer Bekannten von Deinem Business. Würdest Du von Dir als „verlässlichem Partner“ sprechen oder davon, dass Du „passende Lösungen“ findest? Wohl eher nicht. Damit sich Deine Wunschkund:innen angesprochen fühlen, sollte Deine Wortwahl natürlich sein.

Kleiner Tipp: Nachdem Du Deine Texte geschrieben hast, lies sie Dir laut vor und lass den Recorder Deines Smartphones mitlaufen. Wenn Du Dir die Aufnahme anhörst, wirst Du schnell merken, wenn es langatmige oder holperige Stellen gibt.

>> Lesetipp: Wenn Du tiefer in das Thema einsteigen willst – so entwickelst Du Deine persönliche Markenstimme.

3. Verständnis zählt – Sprich die Probleme an

Was brauchen Deine Kund:innen? Was beschäftigt sie? Und wie kannst Du ihnen behilflich sein? Deine Wunschkund:innen auf der Webseite direkt anzusprechen und mit ihren Themen abzuholen, ist ein Muss. Bereits auf die Startseite gehört deshalb eine klare Aussage, was Du anbietest und welche Probleme Du damit löst.

Ein persönliches Beispiel: Solopreneure, für die ich Webtexte schreibe, fällt das Schreiben an sich meistens gar nicht so schwer. Warum sie nicht die richtigen Worte finden, hat ganz andere Gründe. Oft liegt es daran, dass wichtige Kernfragen nicht geklärt sind (Problem). Es geht also erstmal darum, meine Kund:innen dabei zu unterstützen, sich klar zu positionieren und beim Planen der Inhalte auf das Wesentliche zu konzentrieren (Lösung). Das Schreiben selbst, ist der letzte Schritt (Ergebnis).

Auf meiner Startseite formuliere ich das mit etwas anderen Worten, komme aber schnell auf den Punkt. Denn es soll sofort klar sein, um was es geht. Bei den Angebotsseiten gehe ich inhaltlich tiefer.

>> Lesetipp: Schritt für Schritt zur klaren Positionierung

4. Duzen oder Siezen – Deine persönliche Entscheidung

Ganz ehrlich, diese Frage kommt immer wieder auf. Und darauf gibt es leider keine pauschale Antwort. Selbst innerhalb einer Branche kann es Unterschiede geben. In der Coaching-Branche wird oft das persönliche „Du“ verwendet. Wer sich als Coach auf Führungskräfte und große Unternehmen spezialisiert hat, verwendet hingegen eher das „Sie“. Ausnahmen gibt es immer.

Frage Dich, mit welcher Ansprache Du Dich selbst wohl fühlst, denn die kannst Du  authentisch vertreten. Manche sind von der um sich greifenden Duzerei genervt, andere finden das Siezen zu distanziert und formell. Ob Du oder Sie, zu Dir werden genau die Menschen kommen, die Deinen Stil mögen.

5. Aktion gewünscht – Setze Buttons richtig ein

Webseiten sollen konvertieren. Das heißt, die Leser:innen sollen eine Handlung ausführen, wie zum Beispiel einen Gesprächstermin vereinbaren, etwas downloaden, einen Kurs buchen oder sich weiter informieren. Deine Webseite braucht solche Call-to-Actions (CTA), die zu einer dieser Handlungen auffordern. Oft sind sie in Form von Buttons dargestellt, auf die man klicken kann, wie etwa „Zum Selbstlernkurs“, „Erstgespräch vereinbaren“ oder „Jetzt Kontakt aufnehmen“.

Frage Dich, was sollen die Leser:innen tun, nachdem sie Deine Webseite besucht haben? Formuliere Deinen Call-to-Action so simpel und klar wie möglich und bringe ihn möglichst oft unter. Am besten gleich im Header und dann mindestens noch an einer weiteren Stelle auf der Einzelseite. So, dass es nicht penetrant wirkt, man aber auch nicht daran vorbei kommt. Verwende dieselben Begriffe, damit es keine Verwirrung gibt.

Das sind die wichtigsten Zutaten für eine gelungene Webseite, auf der man sich gut und schnell zurechtfindet und die inhaltlich überzeugt. Es geht nicht um perfekte Formulierungen oder darum, gleich ganz viel zu schreiben. Deine Webseite darf sich entwickeln, wachsen und verändern – genauso wie Du und Deine Selbstständigkeit.  

Weitere Blogartikel

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner